
Weißkirchner Helmut Erwert wird von Bundespräsident Steinmeier geehrt
Chronologie
                      meiner Begegnungen mit Miki de Deo Mihailovic
                      Wesentliche Stationen
Verfasser: Helmut Erwert, Studiendirektor i. R., 
                      Vizevorstand der Heimatortsgemeinschaft „Weißkirchen“ in Oberösterreich. 
                      Weitere Angaben zur Person, siehe Wikipedia oder RegioWiki.  
1994 - 2001
                      In diesem Zeitraum bin ich den  Initiativen von Miki de Deo Mihailovic öfter begegnet. Nach 50 Jahren (1944-1994)  des zivilisatorischen Niedergangs der Stadt Bela Crkva/Weißkirchen – bat er  mich – seine weitreichenden Pläne für die zukünftige Entwicklung der Stadt Bela  Crkva zu unterstützen. Jeder von den Altweißkirchnern, der seit der Vertreibung  einmal dort unten zu Besuch war, musste die gleiche Feststellung vom  städtebaulichen Zerfall einer einst schönen, als „Blumenstadt“ bezeichneten  Gemeinde im Südbanat mit reicher Weinbaukultur bestätigen. 
                      Miki schien es ein  Herzensanliegen zu sein, dass diese Stadt, an deren Entwicklung auch die  Vorfahren „de Deo“ seiner deutschsprachigen Mutter Anteil hatten, eine neue  Zukunft in mitteleuropäischen Dimensionen haben sollte. Er glaubte, – auch aus  touristischen Gründen – dass die politische Leitung der Stadt seine Pläne unterstützen  würde und setzte auch auf die (begeisterte) Mithilfe der verschiedenen in aller  Welt verstreuten vertriebenen Altweißkirchner, die Jahr für Jahr auf ihren  Zusammenkünften von der guten alten Zeit in ihrer Heimatstadt Bela Crkva  schwärmten. 
                      Miki ließ teure Broschüren  drucken mit dem Titel „Bela Crkva – Europolis/Bewegung für Weißkirchen“. Darin  finden sich viele Fotokopien vom nostalgischen früheren vorkommunistischen  Weißkirchen und ausführliche Beschreibungen von in Zukunft zu verwirklichenden  10 Projekten: u. a. Karnevalsommer, Europäische Gemeinschaft aller Städte  namens Weißkirchen, Stadtmuseum Weißkirchen, Städtischer Friedhof –  europäisches Denkmal, ehemalige Kasernen als Zentrum für psycho-somatische  Entwicklung, Tschechisches Dorf als ein europäisches Ethnodorf. 
                      Dies alles hat viel Geld  verschlungen und viel Arbeit gekostet, doch der Erfolg blieb – soweit ich das  beurteilen kann – aus. Wie die Stadt B.C. darauf reagierte, entzieht sich  meiner Kenntnis, doch meine Werbung in den Reihen der Altweißkirchner bei  unseren Treffen in Haid blieb – milde gesagt – bescheiden. 
                      Die Leute erzählten gerne vom  früheren alten Weißkirchen, wo sie friedlich in einer schönen Stadt gewohnt  hatten, danach erlebten sie Gefängnis, Zwangsarbeit, Hunger und Krankheit.  Weshalb sollten sie sich für die Zukunft einer Gemeinde einsetzen, die es so,  wie sie es in guten Zeiten erlebten, nicht mehr gibt? 
                      
  
2002
Ein privater Besuch von B. C.  einer Alt-Weißkirchner Gruppe (1944 bei der Flucht noch Kinder!) und überraschender  Empfang im großen Saal des Rathauses von B. C. 
                      Bürgermeister Dragan Tanaskovic  und eine Sprecherin des Stadtrats drückten ihre Freude aus über den Besuch von  in B.C. geborenen Personen, sprachen von Bedauern, dass dieser Teil der  Bevölkerung – erfolgreiche Weinbauern, Handwerker, Kaufleute – nicht mehr hier  sind, vermissten die großen bauchigen Weinfässer in den Kellern, luden uns  jederzeit wieder neu zu einem Besuch ein. 
   
2013
     
Miki berichtet vom Nationalrat  der deutschen Minderheit/Gemeinde Bela Crkva und von der „Realisation seines  Projektes „Bela Crkva Etnopolis“. Er erwartet die Erlaubnis der dauerhaften  Nutzung des „ältesten Hauses“ der Stadt, das er entsprechend zum Haus der  Heimat restaurieren will. 
     --------àSiehe Anlage 1: WN 2013 Ein neues „Deutsches  Heimathaus“ 
2014
                      
Juni 2014: 
                      Besuch in B.C., Übernachtungen  bei Miki, Einladung bei Prof. Mogosch: Bericht in: Weißkirchner Nachrichten  Juni 2014, S. 2.
  ------àSiehe Anhang 2 WN 2014 Vom Lebensabend in die  Morgenröte
2015
                      
22.03.2015 
                      Neues aus Weißkirchen: Miki  berichtet, dass neuer Nationalrat am 7. Juli 2014 gewählt wurde; Mikis Liste  „Donauschwaben der Vojvodina“ erhielten 3 von 15 Gesamtmandaten. 
                      Die Renovierung des  „Heimathauses“ schreitet voran, Steinboden in der Galerie, Küche, Bibliothek  sind fertig. Miki wünscht sich, dass die Altweißkirchner in aller Welt ein  Interesse für dieses Haus gewinnen. Spendenkonto angegeben. 
10.09.2015
                      Unser Besuch in B. C. geplant.  Vielleicht kann ich eine Lesung aus meinem Roman im „Heimathaus“ halten. 
18.10.2015
                      Aufregender Literaturabend im  „Heimathaus“. Der kleine Saal ist voll besetzt, ein Chor von etwa 20 Damen  singt deutsche Lieder. Vukan de Deo übersetzt kapitelweise die Passagen meiner  Lesung. Danach kommen viele vor zum Autor, wollen sich mit ihm fotografieren  lassen. 
                      Alles wahnsinnig neu und  aufwühlend.  
                      Ein Belgrader Fotograf –  Zamurovic – macht professionelle Bilder von uns im Stadtpark für das Donauschwäbische  Museum in Ulm. 
  -------àSiehe Anhang 3: Okt. 2015 Lesung in Bela Crkva 
31.10./11.11.2015
                      „Danke, Miki, für die große  Fürsorge, die wir bei Euch genießen durften. Unsere Tage in B. C. waren ein  großes Erlebnis. Ihr habt uns so gut versorgt.“
                      Ich schicke ihm Info-Material zur  Geschichte des alten „Bauer-Hauses, jetzigen „Heimathauses“. 
2017
                      
Bela Crkva feiert das 300-jährige  Bestehen der Stadt, die 1717 von deutschen Kolonisten gegründet wurde, deren  Nachkommen bis 1944 die Mehrheit der Stadtbevölkerung stellte. 
                      Keine Einladung des  deutsch-serbischen Vereins in B. C. Was zur Stadtgeschichte in Reden gesagt  wurde, das wäre interessant zu wissen. 
  ---------àSiehe Anhang 4: 2016 Besuch im Banat 
2021
                     
 Miki de Deo schickt eine  bedrückende Nachricht: Die politische Repräsentanz der Stadt Bela Crkva  entmutigt die Mitglieder des deutsch-serbischen Vereins, der sich  offensichtlich auflöst. 
                      Welch ein Desaster in unserem  Anliegen einer gerechten und wahrheitshaltigen Erinnerung an die Existenz der  Banater Deutschen. 
  -------àSiehe Anhang 5: Memorandum 300 Jahre Weißkirchen;  Stadtmuseum
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                      Gesamtbeurteilung der Leistung des Herrn Miodrag de Deo Mihailovic 
                      aus meiner Perspektive
                      
Ich hatte mit Miki in der langen  Zeit unserer Bekanntschaft nur beste Erfahrungen mit ihm gemacht, was die  Stützung unserer deutschen Erinnerung in Bela Crkva angeht. Auch 
                      Michael Geringer, der mit Miki  oft Kontakt hatte, schaut auf eine gedeihliche Freundschaft mit Miki zurück. 
                      Miki hat mit viel Mühe und vielen  Unkosten das Haus der Heimat in Bela Crkva saniert und eingerichtet. Dass er  für die mühevolle Restauration des ältesten Hauses in Bela Crkva als "Haus  der Heimat" Gelder brauchte, ist unbestreitbar, dass er dabei vielleicht  auch großzügig war, entzieht sich meiner Kenntnis, 
                      Ich durfte im großen Saal im  Erdgeschoss dieses Hauses eine Lesung aus meinem Banat-Roman „Elli oder  die versprengte Zeit“ bei voller Besetzung des Saales mit großem Erfolg halten.  Dabei waren auch andere Minderheitenvertreter eingeladen und präsent. 
                      Organisation: Miki. Das hat wohl  auch Geld gekostet. 
                      Wir haben mehrmals bei ihm im  Haus übernachtet, sind bei Banater Kost gut verpflegt worden. Ohne dass er  dafür eine Rechnung stellte. 
                      Als Dank für meine Lesung und  meine selbstbestrittenen Reiseausgaben nach Serbien hat Mikis Stiftung die  Übernachtungen in Bela Crkva in einem Motel übernommen.  
Wie mir scheint, ist Miki ein  Macher, aber kein Bürokrat, der alles peinlich notiert. Vielleicht hat er bei  seiner Aktivität als angesehener Sportler und als Anschieber beim  serbisch-deutschen Verein wenig Buch geführt. Wie ich ihn kennen gelernt habe,  ist er voller Selbstbewusstsein, ein Aktivist, der gelegentlich seine  Verdienste nicht unter den Scheffel stellt, aber keine penetrante Werbung, vor  allem nach Deutschland und Österreich betrieb, wie mir das bei einem anderen  Aktivisten auffiel, der bei jeder seiner Aktionen sich ins Licht rückte, für  ein Gedenken an die Deutschen in Sremska Mitrovica in alle Himmelsrichtungen  immer eine große Serie von Bildern verbreitete, die viel PC Speicherplatz  erforderten. Vielleicht hätte Miki das auch tun sollen. Er war medial  nicht so geschickt. 
                      Mir scheint bei dieser Anfeindung  viel Neid und hässliches Konkurrenzdenken im Spiel zu sein, das von der anderen  Seite - mit harten Bandagen ausgetragen wird. 
                      Falls echte Gesetzesverstöße auf  welchen Seiten auch immer vorliegen, gibt es doch hoffentlich eine neutrale  Jurisdiktion – auch in Serbien. 
D-94327 Bogen, im Januar 2021 Helmut Erwert


Der Nationalrat der deutschen Minderheit in Republik Serbien wurde  konstituiert am 15. Dezember 2007 an der Elektorenversammlung im Organisation  des Ministeriums für Menschen- und Minderheitenrechte der Republik Serbien,  die  im Saal der Versammlung  der Autonomen Provinz Vojvodina in Novi  Sad stattfand.
   
  Der Nationalrat war aus 17 Mitglieder zusammengesetzt: Präsident Andreas  Bürgermayer, Vizepräsidenten Rudolf Weiss und Anton Beck, Mitglieder Gerhard  Burbach,  Nikola Franja Lajhtner, Bogdanka Momčilović, Magdalena Busch,  Norbert Majlat, Jelena Petrović, Miodrag de Deo Mihailović, Hilda Banski, Ervin  Bucheker,  Laslo Gence, Edit Gence, Melanija Grublješić, Eva Gerhard und  Marijana Mitrović.
   
  Nach zwei Jahren des Bestehens der ersten Zusammensetzung des Nationalrates, in  2009 ist das Gesetz über die Nationalräte der nationalen Minderheiten in Kraft  getreten. Wonach die Mitglieder des Nationalrates der Nationalminderheiten  durch direkte Wahl gewählt werden müssten.
  
  Bei den Wahlen für den Nationalrat der deutschen Minderheit wurden die  Mitglieder von zwei Listen gewählt: Liste "Gemeinsam für die Einheit der  deutschen Minderheit in Serbien", mit dem Vertreter von Herrn Andreas  Bürgermayer, die 11 Plätze im Nationalrat  gewonnen hat und die Liste  "Deutsche in Vojvodina im Donauregion", mit dem Vertreter von Herrn  Miodrag de Deo Mihailovic, die 4 Plätze im Nationalrat gewonnen hat.
   
  Nach den Wahlen am 26 Juni 2010 wurde die verfassungsgebenden Versammlung der  zweiten Zusammensetzung des Nationalrates der deutschen Minderheit im Saal der  Versammlung von Stadt Novi Sad unter der Leitung des Ministeriums für Menschen-  und Minderheitenrechte in Serbien stattgefunden. Der neue Nationalrat wurde aus  15 Mitgliedern zusammegesetzt: Laslo Gence, Anton Beck, Magdalena Busch,  Andreas Bürgermayer, Rudolf Weiss, Melanija Grublješić, Ervin Bucheker, Gerhard  Burbach, Eva Gerchard, Đula Bichner, Ana Kovač, Miodrag de Deo Mihailović,  Margit Vida, Slavoljub Novak und Vladislava Jerbić-Derdić. Zum Präsidenten  wurde Laslo Gence, Vicepresidenten Anton Beck und Rudolf Weiss und zum  Präsidenten des Verwaltungsrates Miodrag de Deo Mihailović, gewählt.
   
  An der 8. ordentlichen Sitzung des Rates am 5. Mai 2012. die von dem  Präsidenten des Nationalrates Herr Laslo Gence, mit dem Tagesordnung zur  Änderung und Ergänzung der Satzung, einberufen wurde, kam es zur Wahl einer  neuen Führung und zum neuen Präsidenten des Nationalrates wurde Herr Miodrag de  Deo Mihailovic gewählt. Die Wahl des neuen Präsidenten wurde auf der  wiederholten Sitzung des Nationalrates am 2. August 2012. bestätigt.
   
  Wegen den Parlamentswahlen und Konstituierung der neuen Regierung der Republik  Serbien, sowie wegen des rechtlichen Verfahren zur Bestimmung der Gültigkeit  der Wahl des neuen Präsidenten des Nationalrates, des Erlass der neuen Satzung  und die Änderung des Nationalratssitzes, wurde ein positiver Beschluss über die  Ernennung von Miodrag de Deo Mihailovic zum neuen Präsidenten des Nationalrates  erst am 21 Dezember 2012 erteilt. Der Beschuss über die Annahme der neuen  Satzung des Nationalrates und die Bestätigung des neuen Nationalratssitzes in  Novi Sad, wurde erst am 11. Februar 2013 erteilt.
  Trotz den schwierigen Gegebenheiten für die Arbeit im Zeitraum von Mai bis Ende  Dezember 2012, hat die neue Führung des Nationalrates seine regelmäßige  Tätigkeit erfolgreich durchgeführt.